Chm/. Seit dieser Saison kämpfen die Judoka der SF Friedberg in der höchsten bayerischen Liga. Mit dem TSV Abensberg und dem TV 1848 Erlangen treten hier auch zwei Bundeserstligisten mit ihrer zweiten Mannschaft an. Kurioserweise dürfen einzelne Bundeligakämpfer in der zweiten Mannschaft mitstarten. Am dritten Kampftag gelang den Sportfreuden Friedberg dennoch ein Überraschungserfolg: Im Auswärtskampf errangen sie einen verdienten 11 : 9 – Sieg gegen den TV Erlangen II.

„In der Trainingshalle (Dojo) der Erlanger Judoka – praktisch in der Höhle des Löwen – konnten wir zur Halbzeit ein 5 : 5 -Unentschieden verbuchen, aber uns dann nochmals entscheidend verbessern,“ berichtet Co-Trainer David Schlagowski. Abwechselnd mit dem Gegner konnte in den jeweils zwei Einzelbegegnungen der ersten Runde in der Gewichtsklassen bis 66 kg, bis 81 kg und im Schwergewicht plus 90 kg je ein Punkt von Stefan Herz, Sebastian Schmieder und Andreas Mayer für Friedberg errungen werden. Andreas Will und Nico Wachter beherrschten die Klasse bis 73 kg und siegten mit blitzschnellen Schulterwürfen. Aber Erlangen II konnte im Halbschwergewicht bis 90 kg nochmals zwei Punkte aufholen.

Es war auch der Geburtstag von Trainer Sebastian Mayr und in der Halbzeitpause setzten sich die Friedberger Judokämpfer das persönliche Ziel, ihm ein besonderes Geschenk zu machen. Die Manschaftsaufstellung wurde leicht abgeändert: Tareq Jamal, Florian Mayr sowie Younes Schwarz wurden eingewechselt und Nico Wachter sollte es eine Gewichtsklasse höher bis 81 kg versuchen. Der Plan glückte, obwohl der Gegner achtmal eigene Starter aus der Bundesligaauswahl im Aufgebot hatte: Im Leichtgewicht katapultierten Stefan Herz und David Schlagowski ihre Kontrahenten auf die Matte, indem sie tief angesetzte Schulterwürfe mehrmals auf beiden Knien probierten. Florian Mayr (bis 81 kg) mußte sich mit einem halben Punkt Unterschied gegen Yannick Himmelspach geschlagen geben, aber Nico Wachter warf Jawid Jauhari taktisch geschickt wieder mit Schulterwurf auf die linke Seite.  Bis 73 kg steigerten Andi Will und Tareq Jamal das Ergebnis auf 10 : 8 für die Gäste und es lag nun an Sebastian Mayr selbst, in der Gewichtsklasse bis 90 kg den entscheidenden Siegpunkt zu holen. Er attackierte Jonathan Bischoff beherzt mit einem kraftvollen Hüftfegewurf, wodurch dieser zehntelsekundenschnell auf die Matte gedreht und besiegt wurde. „Es war überwältigend, wie die Mannschaft ihm daraufhin ein Geburtstagsständchen sang – zum Unmut der Gastgeber,“ muß Schlagowski schmunzeln und analysiert weiter: „Alles in allem ein überwältigender Erfolg, mit dem wir nicht unbedingt rechnen konnten, der aber die steigende Leistungskurve des Teams – nach dem Unentschieden zuletzt gegen die KG Aibling/Grafing – aufzeigt.“          

Das Team der SF Friedberg belegt nun Platz vier in Bayernligatabelle. In der nächsten Manschaftsbegegnung am 13. Mai haben die Sportfreunde wieder das Heimrecht: Es stehen die Männer der DJK Aschaffenburg in der Sporthalle der neuen Vinzenz-Pallotti-Schule auf der Matte.