Regeln für Teilnehmer und Besucher

Wir bitten alle Besucher für die kurze Zeit, die sie bei uns sind, unsere Sitten zu akzeptieren, wie wir es tun würden und bei unseren Besuchen in anderen Dojos immer getan haben.

 

  1. Alle Teilnehmer müssen das traditionelle „Fukurojinai“ benutzen (bei uns zu erwerben). Es schützt durch eine Lederhülle vor Splitterverletzungen, außerdem kommt das erhöhte Gewicht näher an das eines Katanas. Um die Shinais zu schonen und Splitter zu vermeiden, sollte auf der Gesichtsmaske jedes Teilnehmers ein weiches Lederpolster sein. Ellbogenschutz ist empfehlenswert.

  2. „Sonkyo“ (in die Knie gehen beim Kreuzen der Schwerter) wird in unserem Dojo nicht praktiziert.

  3. Alle Teilnehmer sollen zu jeder Zeit versuchen, große, realistische Techniken zu benutzen, die auch für einen echten Schwertkampf brauchbar wären. Von Tesakiwaza (‚Schnell-aus-dem-Handgelenk‘-Techniken) und Nobimen (schnell, kaum spürbare Men Schläge) wird abgeraten, sie werden auch im Shiai nicht mit einem Punkt bewertet.

  4. Da wir an echter Schwertkampffähigkeit interessiert sind, werden in unserem Dojo die Teilnehmer ermutigt, folgende sonst seltene Techniken anzuwenden: Nagewaza (Wurftechniken), Debanatsuki (eher auf den Do als auf den Hals gerichtet), Yokomen zu beiden Seiten des Kopfes. Andererseits sind aber sowieso nutzlose Techniken, wie z.B. den ausgerüsteten Gegner mit Hand- oder Fußtechniken zu schlagen oder zu stoßen, verboten. Auf keinen Fall ist eine echte Verletzung des Trainingspartners ein erwünschtes Ziel.

  5. Wir unterbrechen unser Training nicht, um gewonnene Punkte hervorzuheben (Shucho), weil das unrealistisch und eine schlechte Gewohnheit für den echten Kampf ist. Statt dessen ist unser Prinzip: Dominiere und besiege den Gegner von weitem Abstand (Toma), besiege den Gegner im Nahkampf (Tsubazeriai) mit Schlägen, Taiatari und Wurftechniken, besiege den Gegner im Weggehen mit kräftigen Sagari-Techniken, zeige keine Lücken durch stilisiertes Hervorheben von angeblich gewonnenen Techniken. Man wird nur weiter geschlagen oder zu Boden geworfen, wenn man sich nicht bis zu einem sicheren Abstand heraus kämpft. Punkte werden erst dann verliehen oder anerkannt, wenn der unmittelbare Kampf vorbei ist. Allerdings sind Techniken, die man kaum spürt, keine gültigen Schläge für den realistischen Kampf. Dann soll der Gegner bitten, fester zu schlagen.

  6. In unserem Dojo wird beim Shiai ein Punkt für eine erfolgreiche Wurftechnik vergeben. Für das Übertreten des Kampfbereiches (Jogai), Verletzen einer Regel (Hansoku) und Unfähigkeit, weiterzukämpfen (Fushogachi) verliert man einen Punkt. Bei uns ist Shiai meistens Ippon statt Sanbon, um die Tatsache hervorzuheben, dass es in einem echten Schwertkampf keine zweite Chance gibt. Ein Teilnehmer, der sein Schwert verliert, soll sofort mit einer Schwerttechnik geschlagen werden, um die Konsequenz eines solchen Verlustes zu betonen.

  7. Ausdiskutieren, streiten, schimpfen oder jemanden beleidigen ist während des Unterrichts verboten, genauso wie jede Äußerung oder Bemerkung während Shiai oder bei einer Unterweisung des Lehrers oder fortgeschrittenen Schülers (Sempai). Wir bitten darum, unsere Sitte des Schweigens während des Unterrichtes zu beachten. Wer nicht dazu in der Lage ist, wird ohne finanzielle Entschädigung aus dem Dojo verwiesen.