Besonderheiten

Kampfechtes Feudal-Kendo

 

Wir freuen uns und haben gerne Besucher, die etwas anderes erleben wollen, als das weitbekannte Sportkendo. Sportkendo ist eine attraktive moderne Sportart, die erst ab 1950 ins Leben gekommen ist. Sie hat gewisse Elemente von Schwertkampf und Budo behalten, jedoch nur die, an denen die Besatzungsmacht keinen Anstoß genommen hat. In erster Linie wollten jedoch die Gründer von Sportkendo durch das Weglassen vieler Eigenschaften des antiken Kendos einen ästhetischen, schönen Sport erschaffen, der mit sportlichen Regeln und Sitten an das moderne Nachkriegs-Japan angepasst war. Sogar die meisten Japaner, die nach 1940 geboren sind, kennen nur dieses Kendo.

 

Modernes Kendo wird in unserem Dojo nicht trainiert, sondern es wird gekämpft wie in Japans Feudalzeit. Dabei sind alle möglichen Angriffe und Wurftechniken erlaubt. Schüler dürfen erst dann kämpfen, wenn sie ihre Fähigkeiten durch verschiedene Prüfungen bewiesen haben. Es ist nicht unsere Absicht, unser Kendo als „besser“ oder „echter“ darzustellen. Unsere Ziele sind einfach anders. Besucher, die mit uns üben möchten, sollen akzeptieren und verstehen, dass, obwohl wir ähnliche Ausrüstung benützen, wir bewusst ein Kendo üben, das in vielen Hinsichten ganz anders als modernes Sportkendo ist.

 

Unser Feudal-Kendo basiert auf der 17-jährigen intensiven Kampferfahrung unseres Lehrers in über hundert japanischen Dojos, auf umfassender Forschung über japanisches Feudalkendo und tagtäglichen Rat (auf japanisch) im Schwertkampf von führenden japanischen Kendo-Meistern, die Kendo noch vor dem 2. Weltkrieg gelernt haben und von denen viele im Krieg mit dem Schwert um ihr Leben gekämpft haben. Von daher ist bei uns nicht ein Föderations-Dan-Grad entscheidend, sondern echte Kompetenz in realistischem Schwert- und Stockkampf.

 

Wir heißen gerne Gäste willkommen, die ohne Voreingenommenheit unser feudales Kendo erleben wollen. Fortgeschrittene Teilnehmer werden ermuntert, fest zuzuschlagen ohne selbst geschlagen zu werden, uns zu Boden zu werfen ohne selbst geworfen zu werden, uns gnadenlos mit hervorragender Technik von einer Seite des Dojos zur anderen zu treiben ohne dass wir zurückschlagen können und uns mit wohlgesonnener Kompetenz zu beweisen, dass wir den harten Schlägen hilflos ausgeliefert sind. Auf diese Art können wir von beispielhafter Kampffähigkeit lernen und mit Freude und Respekt einen wertvollen Gegner erleben.